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esther maria magnis privat pfarrbriefservice 1

Liebe Leserinnen und liebe Leser!

"Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte". (Tontafel der Sumerer ca. 3000 v. Chr). "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer". (Sokrates 469-399 v. Chr).

Die Jugend von heute….diesen Generationenkonflikt gab es schon immer, seit Menschengedenken und die Zitate lassen sich durch alle Jahrhunderte fortsetzen, selbst in der Bibel (Micha, 7) sind sie zu finden. Es hat sich nichts geändert.

In einem Zeitungsbericht über die Jugendsprache las ich kürzlich, dass oft Sprachlosigkeit zwischen den Generationen herrscht, weil sich Jung und Alt im wahrsten Sinn des Wortes nicht verstehen. Und wenn man in Fachbüchern nachliest, findet man heraus, dass die Jugend dies durchaus bewusst provoziert, um sich von den Alten abzugrenzen. Aber das zeigt sich nicht nur in der Sprache, sondern durchaus auch in der Mode. In den 60er Jahren waren es die Hippies. Wir wurden von unseren wohlgekleideten Eltern als langhaarige „haschende“ Gammler bezeichnet, wollten nichts von Volksmusik wissen, sondern hörten laute englische Rockmusik, trugen Jeans, Pullunder, fielen aus der Reihe.In den 70ern kam das Discofieber, dann HipHop, Rap… das lässt sich ebenfalls fortsetzten, schließlich kam die Digitalisierung mit einer „eigenen“ Sprache.Aber ehrlich: gucken Sie sich unsere Jugend an und denken Sie selbst zurück. Irgendwie wiederholt sich doch alles - auch das Gute!Und wenn wir betrachten, wie engagiert die Jugendlichen bei uns auf den Dörfern sind, können wir durchaus mehr als zufrieden sein. Gerade bei der 72-Stunden-Aktion hat sich gezeigt, was mit Zusammenhalt, Freude und Begeisterung geleistet werden kann.Die Pressestelle des Bistums Würzburg gab bekannt: Rund 2000 Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Würzburg haben sich in 86 Gruppen bei der 72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zwischen Donnerstag, 18. April, und Sonntag, 21. April, im Bistum für andere eingesetzt und die Welt ein Stückchen besser gemacht.Die Welt ein bisschen besser machen, das können wir auch, indem wir Toleranz aufbringen und unsere Jugend ihr eigenes Ding machen lassen. Auch wir wurden erwachsen, haben die Verantwortung, die wir damals schon in Pfarrei, Vereinen und Gemeinschaft übernommen hatten, weiterhin getragen, weil uns von Erwachsenen (auch von unseren Seelsorgern) etwas zugetraut wurde, weil wir ernst genommen wurden und über uns hinaus wachsen konnten. Michaela Selig

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