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esther maria magnis privat pfarrbriefservice 1Foto: Caroline Enenkel, in: pfarrbriefservice.de

So wie die Äpfel auf unserem Titelfoto, habe ich selbst schon Fotos aufgenommen von Äpfeln, die vor einem herrlich blauen Himmel rot vom Baum lachen oder von Hagebutten, die ihre Farbe im Spätsommer zu einem satten Rot vertiefen und im Herbst hell von den Sträuchern leuchten. Wenn die Natur so langsam in den Winterschlaf versinkt, sieht man die roten Früchte oft noch sehr lange und wenn man Glück hat auch noch vom Frost umrahmt.

Für mich ist der Herbst die schönste Jahreszeit, wenn die Blätter von den Bäumen segeln, wenn der Garten abgeernet ist und die Vorräte eingekellert sind, wenn es ruhiger wird, wenn es früher dunkel wird und man es sich daheim schön heimlig machen kann, wenn die Natur sich zur Ruhe begibt, um Kraft zu sammeln für das nächste Frühjahr. Wenn alles erntereif und eingebracht ist, heißt es auch danke zu sagen.  Wir Christen feiern das Erntedankfest, an dem wir Gott für alles danken, was wir im Leben haben, nicht nur für die Erntegaben, sondern auch für unser tägliches Auskommen, unsere Arbeit und dafür,  dass er seine Zusage hält, die er nach der Sintflut gegeben hat:
„Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Gen. 8,22.

Auch andere Religionen feiern Erntedank:
- Hindus nennen ihr Dankesfest zur Wintersonnenwende Makar Sankranti oder Pongal.
- Musliminnen und Muslime danken Gott in ihrem Fastenmonat Ramadan für alles, was er ihnen gibt.
- Jüdinnen und Juden feiern gleich mit drei Festen Erntedank: Tu biSchwat ist das Neujahrsfest der Bäume, Schawuot der Beginn der Getreideernte und Sukkot das Laubhüttenfest am Ende der Erntezeit.
So hat alles seine Zeit: 
eine Zeit zum Reifen
eine Zeit zum Ernten

eine Zeit zum Danken: zusammengefasst in dem Kindergebet:
Alle guten Gaben,
alles, was wir haben,
kommt o Gott von dir.
Wir danken dir dafür.


Michaela Selig

 

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