logo st benedikt

handansicht by Christiane Raabe pfarrbriefservice

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

die Ähren, die wir auf dem Bild (von Martin Mattigatterer, in: pfarrbriefservice.de) sehen, sind längst geerntet. Ihre "Ähren-Zeit" scheint zu Ende. Sie wurden zu Mehl gemahlen, als Futter den Tieren gegeben, aus ihnen wurde Bier gebraut und vieles mehr. Letztlich wurde aus ihnen, was schon von Anfang an in ihnen steckte. Sie entfalteten ihr Potential - je nach Getreidesorte. Menschen konnten ihren Hunger stillen, weil aus dem Mehl und aus weiteren Zugaben Brot und Brötchen, Kuchen und andere Leckereien entstanden sind. So ist die Ernte nicht das Ende. Die "Ähren-Zeit" geht in eine neue Runde.

Die Ähren werden dabei zum Sinnbild für alles, was uns nährt. Mit der "Ähren-Zeit" nehmen wir das ganze Leben in all seinen Facetten in den Blick und bringen vor Gott, was wichtig und lebensnotwendig ist. Die "Ähren-Zeit" lässt uns bewusst auf das schauen, was uns Nährstoffe schenkt, welche Wurzeln uns halten und was unser Werden und Vergehen beeinflusst. Gott trägt nicht nur die Ähren. Er trägt unser aller Leben und schenkt uns Nahrung in vielerlei Hinsicht zur rechten Zeit.

"Ähren-Zeit" ist also immer auch "Ehren-Zeit".

Es gilt, Gott zu loben und zu preisen und dankbar für alle Gaben zu sein.Im Brotwunder sättigt Jesus mehr als fünftausend Menschen. Nur fünf Brote und zwei Fische reichen, um alle satt zu machen. Jesus lässt nicht nur die Gaben teilen, sondern schenkt sich selbst. Im Brot des Lebens wird er uns zur Speise für unser ganzes Leben und darüber hinaus. Jesus stillt nicht nur den leiblichen Hunger. Er stillt unsere Sehnsucht nach dem Leben, nach Sinn und Orientierung. Er teilt sich aus, damit wir lernen, miteinander zu teilen - Leben und Zeit, Zuversicht und Hoffnung, Frieden und Liebe.

Mit der "Ähren-Zeit" schauen wir über die Ähren hinaus. In den Blick kommt alles, was Gott uns schenkt. Dankbar dürfen wir alles aus Gottes Hand empfangen. Er schenkt uns die besonderen Momente, aber auch die alltäglichen. Er begleitet uns auch in schwerem Gelände. Er lässt unser Leben zur Reife kommen. Er entfaltet unsere Potentiale, damit wir fruchtbar werden in dieser Welt - genau an den Orten, wo er uns hingestellt hat.

In der "Ähren-Zeit" können wir prüfen, was sich in unserem Leben entwickelt hat und warum. Und wir können entdecken, was Gott mit uns vorhat. Wenn im Oktober die Muttergottes und ihr "Ja" zu ihrem Leben mit Gott ganz besonders in den Blick kommt, ist "Ähren-Zeit" - Zeit und Gelegenheit, darüber nachzudenken, welche Frucht ihr Leben gebracht hat, was sie bewirkte und warum? In ihrem Leben lief nicht alles glatt. So manche Krise musste sie bewältigen und vertraute in allem voll und ganz auf Gott. Ihr Leben war auf Gottes segensreiches Wirken ausgerichtet.

Wie die Gottesmutter Maria dürfen wir unsere "Ähren-Zeit" in Gottes Hand geborgen wissen - heute und ein Leben lang.

Bernd Wagenhäuser

Der Apfelbaum

das Ährenfeld 

und Blumen

überall

der Herr

verteilt

sein’ Güte

dir

Halt an

bleib stehn 

und dank

es ihm

er will

für dich

das Leben. 

Fridolin Löffler, aus Pfarrbriefservice.de

­